Hohelied für Führungskräfte

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von Christian Rommert

Ein Hohelied für Führungskräfte – nach 1. Kor 13 und Werner Tiki Küstenmacher: Hohelied für Weihnachtsmänner und -frauen.

Wenn ich meine Firma
perfekt mit Entré, Infocounter und Hinweisschildchen schmücke,
aber keine Liebe habe,
bin ich nichts als eine Dekorateurin oder ein Dekorateur.

Wenn ich mich an Wochenenden abmühe,
kiloweise Ordner durcharbeite, Quittungen klebe
und zum Montag einen mustergültig aufgeräumten
Schreibtisch präsentiere, aber keine Liebe habe,
bin ich ein Workaholic oder eine Arbeitssüchtige.
Wenn ich kommuniziere, präsentiere, delegiere, kontrolliere,
aber keine Liebe habe, bin ich nicht mehr
als ein Schwätzer oder eine Nervensäge.

Wenn ich mich durchsetze,
Siege feiere und immer vorne dabei bin,
aber keine Liebe habe, gibt es mir gar nichts.

Wenn ich den Vorstand rhetorisch überzeuge,
immer gut angezogen bin und ein großes Auto fahre,
den besten Wein trinke, in guten Hotels einchecke,
jogge und nach Amerika in den Urlaub fliege
aber keine Liebe habe, habe ich nicht begriffen,
um was es im Leben wirklich geht.

Die Liebe unterbricht das Rechnen,
um dem Mitarbeiter zuzuhören.
Die Liebe lässt das Quittungen kleben sein und küsst den Partner.
Die Liebe ist freundlich trotz Eile und Stress.
Die Liebe beneidet andere nicht um ihr Haus
mit Carport und italienschen Terracottafliesen.
Die Liebe schreit die Kinder nicht an,
sondern ist dankbar, dass es sie gibt.
Die Liebe gibt nicht nur denen, die etwas zurückgeben,
sondern ist großzügig gerade die mit denen,
die das Geschenk nicht erwidern können.

Die Liebe erträgt alles,
glaubt alles, hofft alles, erduldet alles.
Die Liebe hört niemals auf.
Fotohandys werden zerbrechen,
Rolexuhren werden gestohlen,
Golfschläger werden verrosten.
Aber das Geschenk der Liebe wird bleiben.

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